BASF-Teamwettbewerb “Connected to Care”
Erneuerung des Schafstalls und der Zäune um die Schafweide

 

schafstall2015_01Hallo,
mein Name ist Leon und ich wohne mit meiner Familie auf der Jugendfarm in Ludwigshafen-Pfingstweide. Es kommt nicht häufig vor, dass ein Schafbock Tagebuch führt, aber ich glaube, zur Zeit passieren ungewöhnliche Dinge rund um mein Zuhause. Deshalb habe beschlossen, die wichtigsten Ereignisse aufzuschreiben. In den letzten Jahren war es bei uns Schafen recht ruhig. Die Menschen kümmerten sich hauptsächlich um dieses große Bauwerk, genannt Schlechtwetterhalle. Kamen mit Tieflader und Kran und wir hatten unsere Ruhe. Bis vor einigen Wochen.

Mitte Juni 2015
Man hört, wir hätten was gewonnen. Für irgendein Projekt bekämen wir Geld von der BASF. Die BASF, das sind unsere Nachbarn und die werden in diesem Jahr 150 Jahre alt. So ein Alter kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber egal, die BASF spendiert uns also Geld für unseren Schafstall habe ich gehört. Naja, unser Schafstall könnte schon eine Renovierung gebrauchen , der ist ziemlich alt und morsch und am Zaun ist auch dauernd was zu flicken. Ich bin gespannt!schafstall2015_02

Mitte Juli 2015
Die Menschen sind um unser Zuhause geschlichen und haben diskutiert. Über Fundamente auf dem Boden und so komisches Zeug. Das kenne ich nicht, ich kenne nur Gras und Klee und Kräuter auf dem Boden. Aber da kenne ich mich aus. Schmecken Fundamente auch so lecker wie Klee?

Ende Juli 2015
Die Menschen reden von einem Carport, den sie mit Brettern verkleiden wollen. Was haben die vor? Wollen die etwa ihre Autos bei uns parken? Menschen haben ja manchmal sehr seltsame Ideen. Reden zum Beispiel davon, dass Schäfchen zählen beruhigt und man davon einschläft. Das verstehe ich überhaupt nicht. Im Frühjahr sind einige Lämmchen auf die Welt gekommen und unsere Familie ist jetzt recht groß geworden. Die Kleinen haben ganz schön getobt und Bocksprünge gemacht. Die zu zählen und den Überblick zu behalten war ganz und gar nicht entspannend!

schafstall2015_03Ende August 2015
Ich glaube, es geht los. Die Menschen haben Holzstangen angeschleppt und haben mit Hammer und anderem Werkzeug neben unserem Zuhause gewerkelt. Den ganzen Samstag haben sie einen Zaun aufgestellt. Drüben zu unseren Nachbarn hin, den Ziegen. Als die Menschen mal eine Pause
gemacht haben, habe ich mir das Bauwerk angeschaut. Sieht ja recht nett aus. Genug Platz zwischen den Stangen gibt es auch, da können die Kinder die Hände durchstecken und unseren Pelz flauschen. Das lassen wir uns gerne gefallen wenn dabei ein paar Karotten für uns drin sind. Aber die Menschen reden immer noch von einem Carport, ich bleibe auf der Hut!schafstall2015_04

Mitte September 2015
So, die Kinder sind aus dem Haus. Müssen jetzt ihren Lebensunterhalt selber verdienen und sind als Wiesenpfleger in einem Landschaftsschutzprojekt tätig. Jetzt ist wieder Ruhe eingekehrt und ich kann mir diesen komischen Bau mal genauer anschauen. Also für den Jufa-Bus oder den Traktor ist es wirklich zu klein. Vielleicht haben die Menschen endlich eingesehen, dass unsere Koppel kein Parkplatz ist. Bei Menschen dauert es manchmal etwas länger, bis sie was kapieren. Bauen die etwa wirklich ein neues Zuhause für uns?

Ende September 2015
Jetzt ist auch ein Dach auf dem Bau. Und die Menschen reden nicht mehr von einem Carport sondern vom Schafstall. Inzwischen ist es auch kälter geworden. Unsere Wollmäntel sind seit dem Scheren wieder dicker gewachsen und wir fühlen uns wohler als in diesem heißen Sommer, aber ein wind- und wasserdichtes Häuschen wäre nicht schlecht. Der Winter kommt bald, und die Menschen könnten sich beeilen.

schafstall2015_05Mitte Oktober 2015
Sie sägen, hämmern und bohren jeden Samstag auf unserer Koppel. Das Dach war nicht auf Anhieb dicht, auf der einen Seite tropfte es. Die Menschen haben gemeint, sie müssten irgendwas an einer Unterkonstruktion ändern und dann wäre das behoben. Ich kenne Unterwolle, und meine ist schön kuschelig und immer dicht. Daran sollten sich die Menschen mal ein Beispiel nehmen.

Ende Oktober 2015schafstall2015_06
Das wird tatsächlich was! Die Nachbarsziegen gucken immer rüber und sind total neidisch. Ätsch, so ein tolles neues Zuhause kriegt ihr nicht! Gut, den Zaun teilen wir mit euch, da habt ihr dann auch was davon. Das Dach ist jetzt dicht. Und so stabil, dass die dicken fetten Jugendfarm-Pfauen auch oben sitzen können ohne eine Delle reinzudrücken. Jetzt wird’s aber wirklich Zeit, dass die Seiten von unserem Stall dicht werden. Die Menschen haben gesagt, der neue Stall wird im Herbst fertig. Oder sollen wir etwa Weihnachten noch im Freien feiern?

Anfang November 2015
Jo! Endlich! Das neue Zuhause ist fertig! Es ist sogar beleuchtet. Das hätte ich nicht gebraucht, aber für die Menschen scheint das wichtig zu sein. Und es hat eine Heuraufe. Wer nicht weiß, was das ist, das ist so eine Art Buffet für uns. Jetzt muss ich nur noch die Familie davon überzeugen, dass wir umziehen. Die Mädels haben den Bau ja nicht so mitverfolgt wie ich und trauen sich vielleicht
nicht rein. Aber ich kann ihnen ja alles erklären.

Ende November 2015schafstall2015_07
Wer hätte das gedacht! Rechtzeitig vor Weihnachten wurde das alte Zuhause abgerissen, der Rest vom Zaun aufgestellt und wir sind alle glücklich. Jetzt kann Weihnachten kommen.
Wer uns mal besuchen will, wir freuen uns und begrüßen euch gerne mit einem lauten Määäh auf der Jugendfarm in der Pfingstweide. Bis bald - wir sehen uns!