Geschichte und Träger
Die Idee zur Schaffung einer Jugendfarm in Ludwigshafen entstand im Jahre 1973 aus dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger vor allem aus dem damals neu errichteten Wohngebiet
Pfingstweide. Der Verein gründete sich am 03. Januar 1975 und
schon im April 1976 wurde die Jugendfarm eröffnet. Die Bürgerinitiative “Jugendfarm Ludwigshafen-Pfingstweide e.V.” ist ein nach §75 KJHG anerkannter freier Träger der Jugendhilfe
und Träger der Einrichtung. Der Verein ist Mitglied im Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V., im ABA, Fachverband Offene Arbeit mit Kindern e.V. und natürlich auch in der Arbeitsgemeinschaft der Vereine der Pfingstweide. Der Reitbereich ist im Ludwigshafener Sportverband e.V., im Landesverband der Reit- und Fahrvereine und im Sportbund Pfalz organisiert. Nebenbei ist die Jufa als Tierhalter auch nach der
"Viehverkehrsordnung" registriert. Auf den weiteren Seiten finden Sie die Anschrift der Jugendfarm und des Vereins, was Sie tun müssen, wenn Sie Mitglied werden wollen, unsere Öffnungszeiten und eine Wegbeschreibung, damit Sie gut zu uns finden. Sie wollen einen Kindergeburtstag auf der Jugendfarm feiern? Mehr dazu finden sie hier Und natürlich gibt es auch Einiges auf der Jugendfarm zu
beachten. Das Wichtigste haben wir hier zusammengefasst.
Umfangreichere Informationen über Geschichte, Konzeption usw. können Sie hier in unserer Jugendfarm-Dokumentation 1976-2011 und der “Pädagogische Konzeption” finden oder als CD bei uns erwerben. Eine ausführliche Konzeption unserer Arbeit
können Sie bei der Geschäftsführung anfordern.
Rahmenbedingungen
Das Gelände der Jugendfarm umfasst ca. 30 000 Quadratmeter: ca. 200 Quadratmeter Büro-, Werk- und Aufenthaltsräume, ca. 240 Quadratmeter
überdachte Spielräume, ca. 600 Quadratmeter Stallungen. Der Rest dient als Spielfläche, Koppeln und Reitplatz. Als Mitarbeiter verfügt die Jugendfarm über 3,5 pädagogische und 1 tierpflegerische Personaleinheiten. Außerdem gibt es seit Juli 2011 immer ein bis zwei Stellen für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) auf der Jugendfarm und man kann bei uns sein Berufspraktikum als Erzieher(in) machen.
Spezielle Schwerpunkte
Die Einrichtung hat 4 Schwerpunkte: Den Tier- und Reitbereich, den Bauspielplatz, die Spielhalle mit offenem- und Kreativbereich sowie den Garten.
Innerhalb dieser Bereiche soll der Besucher die Möglichkeit erhalten aktiv an seiner Umwelt teilnehmen zu können, denn für die Entwicklung der Persönlichkeit von
Kindern und ihrer Emanzipation von den Erwachsenen ist die Auseinandersetzung mit der sozialen und räumlichen Umwelt wichtig. Die Beschäftigung mit der Natur ist ein
wichtiger Bestandteil innerhalb dieser Auseinandersetzung. Leider kommt es durch die Verdrängung der Natur aus unseren Städten und dem Leben der Kinder zu sozialen
und psychischen Defiziten innerhalb dieser Entwicklung, der die Idee der Jugendfarmen entgegenwirken soll. Im Umgang mit Natur leben und lernen Kinder wichtige Abläufe des Lebens wie z.B.
Wachstum, Veränderbarkeit, Vergänglichkeit, Geduld, Kontinuität, Elemente und Jahreszeiten. In unserer hochtechnisierten Welt können Kinder und Jugendliche diese Prozesse
kaum noch wahrnehmen, da es immer weniger natürliche Elemente und naturnahe Bereiche gibt. Für Kinder ist es u.a. auch wichtig zu erleben wie Pflanzen sich ständig durch Jahreszeiten, Klima, Wachstum und Ernte verändern.
Diese Prozesse sind voller Erlebnisse, die zwar einmalig erlebt werden können, aber gleichzeitig natürliche Gesetzmäßigkeiten und allgemeine, existentielle Wahrheiten
vermitteln. Das teilnehmende Schauen, das Berührtsein beinhaltet wichtige elementare Erfahrungen. Alle Sinnesorgane werden angeregt und können sich ausreichend
entwickeln und entfalten. Das ästhetische Empfinden und Wahrnehmen, der eigene schöpferische Ausdruck und das Selbstbewußtsein wird u.a. gestärkt.
Im Tierbereich wird offensichtlich, daß die Kinder sich von klein an nach Tieren sehnen und sich ihnen nahe fühlen. Kinder und Jugendliche identifizieren sich mit Tieren, lassen sich von ihnen trösten und erziehen.
Kinder, die mit Haustieren aufgewachsen sind, zeigen mehr Verantwortungsgefühl, Einfühlungsvermögen und Mitleid. Die Tiere geben Notwendigkeiten vor, die Kinder im Umgang mit ihnen erfüllen müssen.
Diese Tätigkeiten wie Pflege und Fütterung sind nicht Selbstzweck sondern Lebenswichtig und so auch von den Kindern erlebt. Sie lernen nicht fürs Leben, dies ist Leben.
Für die verschiedenen Bereiche der Jugendfarm ist augenfällig, daß jede Altersgruppe, alle Nationalitäten und Schüler aller Schularten vertreten sind. Diese Offenheit der
Einrichtung zeigt sich auch im regen Besuch von Erwachsenen, mit vielen positiven (und negativen) Begleiterscheinungen. Dieser sozialintegrative Aspekt der Jugendfarm begründet sich im Alltagsleben der
Farm. Zusammen die Tiere versorgen, Gartenbeete anlegen, die Ponys striegeln sind sinnvolle, notwendige Arbeiten, die von den Tieren gleichwohl positiv aufgenommen werden; unabhängig des Ansehens des Versorgers.
Gerade bei Verhaltens- und Entwicklungsstörungen können Tiere durch ihre Offenheit, die sie allen Menschen erst einmal gleich entgegenbringen und der Möglichkeit mit
Tieren nonverbal zu kommunizieren, positive Einflüsse bewirken. Erlernen von Verantwortung, sozialem Verhalten und Selbständigkeit begünstigen die Ausgeglichenheit und Stabilisierung der Psyche.
Der Bauspielplatz ist ein wichtiger Bereich, um eigene Gestaltbarkeit in großem Maße erleben und ausleben zu können. Auch kann der Wert und die Vielfalt von natürlichen Ressourcen verdeutlicht werden
Die große Freifläche der Jugendfarm mit Sträuchern, Bäumen und Wiesen ermöglicht den Kindern und Jugendlichen zwischen „betreuten“ und „freien“ Bereichen zu wählen.
Ein relativ hohes Maß an Freizügigkeit in ihrem Bewegungsbedürfnis und dem Wunsch nach Abenteuer und Wildnis nachgehen können, zugleich aber aufgehoben und geschützt.
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